Neusorg. (hkö) Mit einem Kirchenzug, Gottesdienst und einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal beging die Gemeinde würdig den Volkstrauertag. Pfarrer Hans Riedl zelebrierte den Gottesdienst, der vom Männergesangverein Neusorg musikalisch umrahmt wurde.
Im Anschluss zogen zahlreiche Vereine und Verbände mit Fahnenabordnungen, Gemeinderäte unten ihnen auch Altbürgermeister und Ehrenbürger Günther König, eine Abordnung der 5. Batterie des Artilleriebataillons 131, aus Weiden zu den Klängen der Blaskapelle Neusorg zum Kriegerdenkmal um den Vermissten und Gefallenen zu gedenken.
Im Anschluss zogen zahlreiche Vereine und Verbände mit Fahnenabordnungen, Gemeinderäte unten ihnen auch Altbürgermeister und Ehrenbürger Günther König, eine Abordnung der 5. Batterie des Artilleriebataillons 131, aus Weiden zu den Klängen der Blaskapelle Neusorg zum Kriegerdenkmal um den Vermissten und Gefallenen zu gedenken.
Diakon Harald Schraml ging auf die vierjährige Kriegsführung des ersten Weltkrieges ein, der am 28. Juli 1914 entfacht wurde und am 11. November 1918 endete. Geschätzte 17 Millionen Menschen haben in dieser Zeit ich Leben verloren. Auch der zweite Weltkrieg, mit rund 55 Millionen Toten, ist eine traurige Bilanz. Das sind zunächst nur alles statistische Zahlen, doch dahinter verbirgt sich Leid und große Trauer.
Bürgermeister Peter König erinnerte an das Kriegsende des ersten Weltkrieges. Im Jahre 1918, also vor 100 Jahren, dachten die nach Hause gekommenen Soldaten, dass sie das Schlimmste in ihrem Leben überstanden hätten. Die Geschichte lehrt uns, dass es nur 20 Jahre später noch schlimmer, vernichtender und menschenverachtender gekommen ist. Schlimmer geht`s immer! Wenn dieser Spruch greifen sollte, können wir uns vielleicht vorstellen, wie eine weitere weltweite kriegerische Auseinandersetzung verlaufen und enden könnte. Berthold Brecht formulierte es einmal so: „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“ Einem solchem Szenario sahen wir uns viele Jahrzehnte, Gott sei Dank, nicht mehr ausgesetzt, brachte das Gemeindeoberhaupt zum Ausdruck. Die Abrüstungsbereitschaft der ehemals feindlich gegenüberstehenden Gegner aus Ost und West führte dazu, dass wir uns Jahrzehnte lang im sicheren Gefühl des Friedens wiegen konnten. Das Abkommen gilt als Meilenstein auf dem Weg zur Beendigung des Kalten Krieges und war von besonderer Bedeutung für die Europäer.
Bürgermeister Peter König zitierte den griechischen Geschichtsschreiber Herodot, der den Gegensatz von Krieg und Frieden so formulierte: „Kein Mann ist so dumm, den Krieg herbeizuwünschen und nicht den Frieden; denn im Frieden tragen die Söhne ihre Väter zu Grabe und im Krieg die Väter ihre Söhne.“ Die Menschen, so der Rathauschef weiter, die den Schmerz der beiden Weltkriege erleben mussten, können heute kaum noch als Zeitzeugen auftreten. Umso wichtiger ist der Volkstrauertag. Durch ihn haben wir ein Datum, um daran erinnert zu werden, dass der Friede keine Selbstverständlichkeit ist.
Die Stimmen der gefallenen Soldaten schweigen, ihre Namen sind an unserem Kriegerdenkmal immer präsent. Wenn wir heute unserer getöteten Soldaten gedenken, muss uns bewusst sein, dass ihr Sterben auch ein Opfer für unsere Freiheit war. Dafür schulden wir ihnen nicht nur Dank, sondern auch die Verpflichtung, für die Wahrung der Freiheit einzutreten. Und damit schließt sich auch der Kreis mit den gefallenen und vermissten Soldaten. Anschließend legte Bürgermeister Peter König im Namen der Gemeinde einen Kranz am Ehrenmal nieder.
Der Batteriechef, der 5. Batterie des Artilleriebataillons 131, Hauptmann Christoph Bärmann, brachte zum Ausdruck, dass es für uns eine Ehre sei, an den Festlichkeiten zum Volkstrauertag, hier in der Gemeinde Neusorg teilzunehmen. Dieser Gedenktag, ist Anlass, den gefallenen und vermissten Soldaten die letzte Ehre zu erweisen. Wir dürfen aber auch die Soldaten nicht vergessen, die sich in der jetzigen Zeit mit anderen Konflikten wie Terrorismus auseinander setzen, stellte Hauptmann Christoph Bärmann heraus. Wir gedenken in aller Stille und trauern gemeinsam. Hauptmann Christoph Bärmann legte im Namen aller Soldaten einen Kranz nieder.
Norbert Schwarz, der Vorsitzende der Soldaten- und Reservistenkameradschaft, erinnerte an den Beginn des ersten Weltkrieges. Beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 wurden der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg bei ihrem Besuch in Sarajevo von Gavrilo Princip, einem Mitglied der serbisch-nationalistischen Bewegung Mlada Bosna, ermordet. Dieser Anschlag löste die Julikrise aus, die schließlich zum Ersten Weltkrieg führte. Wir gedenken aller gefallenen und vermissten Soldaten für ihren Einsatz in beiden Weltkriegen und aller Opfer aller Kriege. Wir dürfen aber auch nicht unsere Mitmenschen und alle Einsatzkräfte vergessen, die im Auslandseinsatz oder im eigenen Land für den Frieden kämpfen. Mit dem Fahnengruß und dem Lied vom guten Kameraden legte Vorsitzender Norbert Schwarz einen Kranz am Ehrenmal nieder.