Neusorg. (hkö) Mit einem Kirchenzug, Gottesdienst und einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal beging die Gemeinde würdig den Volkstrauertag. Pfarrer Hans Riedl zelebrierte den Gottesdienst, der vom Männergesangsverein Neusorg musikalisch umrahmt wurde.
Im Anschluss zogen zahlreiche Vereine und Verbände mit Fahnenabordnungen, Gemeinderäte unten ihnen auch Ehrenbürger und Altbürgermeister Günther König, zu den Klängen der Blaskapelle Neusorg zum Kriegerdenkmal um den Vermissten und Gefallenen zu gedenken. Die vierzehnte Inspektion der Heeresunteroffiziersschule Weiden, mit Major Roland Pietzsch an der Spitze, legte einen Kranz am Ehrenmal nieder.
Pfarrer Hans Riedl verlas einen Auszug seines letzten Briefes des Soldaten Eckehard Müller, der in Stalingrad, zu Silvester 1942 an seine Familie schrieb.
Darin heißt es, dass der Soldat seinen Eltern dankt, was er von Ihnen, als Sohn, erhalten habe und für Sie beten werde. Er merke, trotz aller Grausamkeit eine innere Fröhlichkeit und schaue zuversichtlich in die Zukunft. Seine Heimat sollte der Soldat nicht mehr sehen.
Wie schändlich ein Krieg ist, zeigt sich besonders deutlich, wenn man in die Augen von Kindern schaut, brachte Bürgermeister Peter König zum Ausdruck. Kinder sind die Hauptleidtragenden eines Krieges. Sie trifft nicht die geringste Schuld, aber sie haben die größte Angst und sie werden am meisten davon geprägt. Das Gemeindeoberhaupt sprach von einem Beispiel, indem Kinder in einem irakischen Kindergarten mit Bausteinen spielten und bastelten. Sie waren hoch konzentriert und bauten ihre Bausteine ineinander. Als alle Kinder fertig waren, hatten sie alle dasselbe gebaut - ein Gewehr. Jedes Kind nahm seine Holzwaffe in die Hand und zielte damit auf seine Nachbarn und sagte: "Peng, jetzt bist du tot" So erschütternd auch diese Bilder sind, sie gehören zum Alltag in den Kriegschauplätzen. Auch in Deutschland waren solche Szenen fest verankert. Weit über 17 Millionen Menschen fanden im ersten Weltkrieg den Tod. Während im ersten Weltkrieg die Frauen zu sehen mußten, wie ihre Ehemänner in dem Krieg zogen, mußten sie zwanzig Jahre später auch noch den Einzug Ihrer Söhne verkraften. 55 Millionen Tote, aus 15 Staaten der Erde war die traurige Bilanz des zweiten Weltkrieges. Am Volkstrauertag, so Bürgermeister Peter König, wird uns diese Erkenntnis besonders vor Augen gehalten.
Wir gedenken, das sagen wir, 65 Jahre nach Kriegsende des zweiten Weltkrieges leicht dahin, stellte das Gemeindeoberhaupt fest. Aber unter welchen Umständen die Soldaten gefallen sind, können und wollen wir uns nicht vorstellen.
Der Volkstrauertag lässt sich auch mit einem Volksfriedenstag verbinden, brachte Bürgermeister Peter König zum Ausdruck. Wir sollten auch an die 7.000 Soldaten der Bundeswehr denken, die weltweit im Einsatz stehen und für den Weltfrieden kämpfen. Leider haben auch seit dem Jahre 1992, 90 Soldaten mit ihrem Leben für den Frieden bezahlt. 157 Verletzte werden ein Leben lang gezeichnet sein.
Anschließend legte Bürgermeister Peter König im Namen der Gemeinde einen Kranz am Ehrenmal nieder.
Der Vorsitzende des VdK- Ortsverbandes, Jürgen Mielke würdigte die Taten der gefallenen und vermissten Soldaten und legte am Kriegerdenkmal einen Blumenkranz nieder.
Major Roland Pietzsch von der vierzehnten Inspektion der Heeresunteroffiziersschule Weiden stellte fest, dass die Soldaten in den letzten 65 Jahren für den Frieden erfolgreich gekämpft haben. Für alle Gefallenen und Vermisten legte der Major einen Kranz am Ehrenmal nieder.
Norbert Schwarz, der Vorsitzende der Soldaten- und Reservistenkameradschaft, dankte den Soldaten mit dem Fahnengruß und dem Lied vom guten Kameraden und legte einen Kranz am Ehrenmal nieder.
Bilder:
Kranzniederlegung, Bgm. Peter König am Ehrenmal.
Ehrenbezeugung am Kriegerdenkmal mit senken der Fahnen.